folgende Fehlprägungen / Besonderheiten von Euromünzen sind bekannt:

Dezentrierung
Die Münze wurde nicht zentrisch geprägt. Bei sehr leichten Dezentrierungen ist der Randstab unterschiedlich breit. Mittelstark dezentrierte Münzen weisen schon sowohl Bereiche auf, in denen kein Randstab vorhanden ist als auch Bereiche, die unbeprägt sind. Bei starken und sehr starken Dezentrierungen ist meist der Rohling räumlich mehr oder weniger stark gekrümmt.

Doppelprägung
Eine Doppelprägung ist eine Münze, die geprägt, anschließend nicht vollständig ausgeworfen und daher auf einen Teil nochmals geprägt wurde

Incusprägung
Eine Incusprägung entsteht, wenn eine geprägte Münze nicht ausgeworfen wird und diese nicht ausgeworfene Münze dann einen neu eingeschobenen Rohling einseitig incus prägt.
Incusprägungen können daher immer nur Prägespuren aufweisen, die ausschließlich einem einzigen Stempel zuzuordnen sind.

Stempelbruch
Ausbrüche und / oder Risse im Stempel durch Überbeanspruchung oder Materialermüdung

Zainende
Zainenden sind Münzen, denen ein Stück des Rohlings fehlt. Sie entstehen, wenn Ronden über den Blechrand hinaus (gerade Zainenden) oder im bereits ausgestanzte Bereiche hinein (gebogene Zainenden) ausgestanzt werden. Hierbei handelt es sich, historische Walzenprägungen ausgenommen, nicht um einen Fehler beim Prägevorgang, sondern um einen Fehler bei der heute nicht mehr in Prägeanstalten durchgeführten Rondenproduktion.
Hinweis:
Manche Zaine weisen im Randbereich kleine Löcher auf, die wohl dem Transport (der Führung, der Zentrierung und der Fixierung ) der Zaine beim Ausstanzen dienen.

Schrötlingsfehler
Herstellungsbedingte Blase oder Loch in der Ronde, Inhomogenitäten im Metall bei Ronden, die aus einer Legierung bestehen.

Stempelkopplung / Zwitterprägung
Verwendung von zwei nicht zueinander gehörigen Stempeln für eine Prägung, auch als Zwitterprägung bezeichnet. Auch die Verwendung falscher Randeisen (Falsche Randschrift oder Rändelung) ist möglich.

Rondenverwechselung
Verwendung von nicht für den vorgesehenen Münztyp bestimmten Schrötlingen (Ronden) beim Prägevorgang. Bei Automatenprägungen kann das nur passieren, wenn die verwendeten Ronden einen kleineren oder gleichgroßen Durchmesser wie die gesetzlich zur Prägung bestimmten Ronden besitzen. Bei den zusammengesetzten (Bimetall-) Münzen kann es vorkommen, daß beim Zusammensetzen der Ronden versehentlich falsche Pillen oder Ringe verwendet werden. Gewicht und Magnetismus der Stücke entsprechen den der auf den verwendeten Ronden normaler Weise geprägten Münzen.